Aktive mit Protestbanner "Kurzstreckenflüge nur für Insekten" in der Abflughalle eines Flughafens

Appell an NRW-Minister Krischer: Kurzstrecken gehören auf die Schiene!

ROBIN WOOD-Protest am Flughafen Köln/Bonn

12. April 2024
Mobilität
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Trotz der eskalierenden Klimakrise wird selbst auf Strecken geflogen, die gut mit der Bahn zurückgelegt werden könnten.
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Gut ein Fünftel aller Flüge von einem der deutschen Hauptverkehrsflughäfen waren in 2023 Inlandsflüge. ROBIN WOOD fordert, Inlandsflüge abzuschaffen und die Leistungsfähigkeit der Bahn erheblich zu steigern.
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Pressemitteilung

Anlässlich der Verkehrsministerkonferenz kommende Woche in Münster protestieren ROBIN WOOD-Aktivist*innen heute am Flughafen Köln/Bonn gegen Kurzstreckenflüge. In der Abflughalle entrollten sie ein Banner mit dem Slogan „Kurzstreckenflüge nur für Insekten“ und verteilten Info-Flyer an Passagiere. Die Verkehrsminister*innen fordern sie auf, dafür zu sorgen, dass innerdeutsche Kurzstreckenflüge durch Bahnfahrten ersetzt werden. Der Verkehrssektor muss seine Treibhausgasemissionen jetzt schnell und drastisch reduzieren, um dem Ziel des Bundes-Klimaschutzgesetzes für 2030 gerecht zu werden.

„Wir protestieren heute hier am Flughafen Köln/Bonn, weil der Flugverkehr mit Abstand das umwelt- und klimaschädlichste Verkehrsmittel ist. NRW-Minister Oliver Krischer ist als Vorsitzender der Verkehrsministerkonferenz gefragt, das Thema Flugverkehr auf die Agenda zu setzen. Insbesondere Inlands- und Kurzstreckenflüge sind schlicht unnötig und durch Bahnreisen zu ersetzen“, sagt Irmgard Kahl, Aktive bei der Umweltorganisation ROBIN WOOD.

Als Kurzstreckenflüge gelten alle Flüge bis 1.000 Kilometer, viele davon sind Inlandsflüge. Gut ein Fünftel (20,6 Prozent) aller rund 715.500 Flüge von einem der deutschen Hauptverkehrsflughäfen startete 2023 mit einem innerdeutschen Ziel. Dieser Anteil ist hoch, aber liegt immerhin sechs Prozent niedriger als 2019 vor der Corona-Pandemie. Zugleich ist die Bedeutung von Zubringerflügen gewachsen. Der Anteil der Fluggäste, die nach einem innerdeutschen Flug weiter ins Ausland reisen, stieg laut Statistischem Bundesamt deutlich: von 17 Prozent in 2019 auf rund 28 Prozent in 2023.

„Spanien macht es vor und plant ein Verbot von Kurzstreckenflügen. Wir fordern die Verkehrsminister*innen und allen voran Oliver Krischer auf, jetzt Inlandsflüge abzuschaffen und parallel dazu die Leistungsfähigkeit der Bahn erheblich zu steigern! Gerade Zubringerflüge sind ein politischer Ansatzpunkt, um Kurzstreckenflüge zu ersetzen“, sagt Annika Fuchs, Referentin für Mobilität bei ROBIN WOOD.

Flugzeuge stoßen klimaschädliche Gase in großer Höhe aus, das schädigt die Atmosphäre besonders stark. Auch die Kondensstreifen tragen mit zum Treibhauseffekt bei. Ein Kurswechsel hin zu einer klimaverträglichen Mobilität ist auch ein Gebot der globalen Gerechtigkeit. Während hierzulande Superreiche sogar im eigenen Privatjet für den nächsten Wochenend-Trip abheben, sind etwa 80 Prozent der Menschen weltweit noch nie geflogen. Gerade Menschen im globalen Süden, die nie ein Flugzeug betreten haben, aber treffen die Folgen der Klimakrise besonders hart und existentiell.

Um den Forderungen nach einer sozial gerechten und ökologischen Mobilitätswende Nachdruck zu verleihen, demonstriert ein Aktionsbündnis zum Auftakt der Verkehrsministerkonferenz am 17. April. Los geht's um 16 Uhr in der Parkanlage Engelenschanze in Münster.

Kontakt:

  • Irmgard Kahl, ROBIN WOOD Köln, Tel. 0178 6090562
  • Annika Fuchs, Referentin für Mobilität, Tel. 0151 61813942, verkehr [at] robinwood.de